Das waren die Serenadenkonzerte des Landes Niederösterreich 2022!

„Musik am Ursprung‟ bzw. klassische Musik mit hervorragenden Interpret:innen an mit berühmten Musi- kerpersönlichkeiten verknüpften Schauplätzen in Niederösterreich standen bzw. stehen von 28. August bis inklusive 30. Oktober 2022 bei zehn Serenadenkonzerten des Landes Niederösterreich auf dem Pro- gramm. Erstmalig in dieser Saison war das Schloss in St. Peter in der Au, dem Geburtsort von Operetten- komponist Carl Zeller, Schauplatz eines ihm gewidmeten Serenadenkonzertes. Im Zentrum aller Konzerte stand jeweils das klassische Lied, meist ergänzt von Instrumentalmusik und inhaltlich passenden Lesungen oder Rezitationen.

Eine Vielzahl der Konzerte 2022 war ausverkauft bzw. sehr gut besucht. Besonders erfreulich: der Einstand der Serenadenkonzerte in St. Peter in der Au. Mit diesem bereits beim ersten Mal hier veranstalteten und ausver- kauften Konzert wurde die Nachfrage des Publikums nach einer „Carl Zeller Serenade“ auch in den nächsten Jahren bekräftigt.

Die Aufführungsorte — Musikergedenkstätten in Niederösterreich

Konzertiert wurde an zehn, mit bedeutenden Musikschaffenden verbundenen Orten in Niederösterreich, etwa in Geburts-, Wohn- und Wirkungsstätten, aber auch in Museen, Gedenkräumen und Forschungseinrichtungen. Die Bandbreite reichte vom historischen Schlosstheater Laxenburg und dem Haydn Geburtshaus Rohrau über die Schubert-Gedenkstätte in Schloss Atzenbrugg und das Schönberg-Haus in Mödling bis zum Ernst Krenek Forum in Krems und dem Pleyel-Zentrum in Ruppersthal.

Michael Linsbauer, der künstlerische Leiter, sagt über das diesjährige Programm: „Dank unserer Gastgeber- gemeinden und Kooperationspartner:innen konnte das Publikum auch im 62. Jahr der Serenadenkonzerte des Landes Niederösterreich einen Veranstaltungsreigen genießen, mit dem alle Komponisten gewürdigt werden, die Niederösterreich künstlerisch mitgeprägt und kulturell bereichert haben. Ganz besonders freue ich mich darüber, dass heuer erstmals der berühmte Operettenkomponist Carl Zeller mit einem Konzert in seinem Ge- burtsort St. Peter in der Au gefeiert wird. Er erblickte 1842 in der Mostviertler Gemeinde das Licht der Welt und wurde mit Werken wie „Der Vogelhändler“ weltberühmt.‟

Yury Revich, Hila Fahima und Kristin Okerlund bei der Schloss-Serenade im Schlosstheater Laxenburg (18.09.) © Katharina Schiffl

Bo Skovhus & Nikola Djoric bei der Schubert-Serenade (am 04.09.) in Schloss Atzenbrugg; © Marktgem. Atzenbrugg
Matthias Fletzberger, Julia Stemberger und  Liviu Holender bei der Beethoven-Matinée in Baden (23.10.) © Michael Linsbauer

Hervorragende Interpret:innen

Die Liste der mitwirkenden Interpret:innen war auch 2022 ein Best-of der Sänger:innen- und Instrumentalist:in- nen-Gemeinschaft. Unter ihnen waren wiederum höchst renommierte Sänger:innen wie Bo Skovhus, Stepha- nie Houtzeel oder Hila Fahima, von Theater, Film und Fernsehen bekannte Publikumslieblinge wie Julia Stemberger, Andrea Eckert, Ulrich Reinthaller und Joseph Lorenz, aber auch ausgezeichnete Instrumen- talist:innen wie Stargeiger Yury Revich, Akkordeonist Nikola Djoric und die Pianisten Daniel Heide und Matthias Fletzberger. Auch jungen, aufstrebenden Nachwuchssänger:innen wurde ein Podium geboten: Die Sopranistin Nicole Lubinger war Gewinnerin des „Heinrich Strecker Cross-Over Gesangswettbewerbs“ in Baden 2021, Sopranistin Yibao Chen konnte 2021 den internationalen Johannes-Brahms-Wettbewerbs in Pörtschach für sich entscheiden, und Tenor David Kerber war 2021 einer der Gewinner:innen des 4. Inter- nationalen Haydn Gesangswettbewerbs Rohrau.

Rückblick auf das Programm der Serenadenkonzerte des Landes Niederösterreich 2022
Eröffnet wurde mit der erstmalig statt findenden Carl-Zeller-Serenade am 28. August in Schloss St. Peter in der Au ― mit Sopranistin Nicole Lubinger, Bassbariton Michael Wagner, Pianistin Andrea Linsbauer und Multitalent Ulla Pilz, die Werke von Carl Zeller, Franz Lehár und Robert Stolz sowie unterhaltsame Anekdoten aus Carl Zellers Leben präsentierten.

Die Schubert-Serenade im historischen Schubertsaal von Schloss Atzenbrugg sorgte am 4. September mit Franz Schuberts „Winterreise“ in ungewöhnlicher Besetzung ―mit Kammersänger Bo Skovhus und Akkor- deonist Nikola Djoric ― für ein außergewöhnliches Hörerlebnis.

Am 11. September stellten im Rahmen der Pleyel-Serenade Tenor und Preisträger des 4. Internationalen Haydn Gesangswettbewerbs Rohrau 2021 David Kerber, Geiger Julian Kainrath, Andrea Wild an der Gitar- re sowie Pianist Emre Yavuz im 2016 neu eröffneten Ignaz-Josef-Pleyel-Kultur-Zentrum Werke des Genius Loci jenen Ludwig van Beethovens und Anton Diabellis gegenüber.

Bei der Schloss-Serenade im renovierten Laxenburger Schlosstheater erfreute sich das Publikum am
18. September an einem vielfältigen Programm, das von beliebten Broadwaysongs bis zu Liedern aus Israel reichte und von der jungen israelischen Staatsopernsopranistin Hila Fahima, Stargeiger Yury Revich und Pianistin Kristin Okerlund vorgetragen wurde.

Auf dem Programm der Randhartinger-Serenade stand am 25. September im Festsaal Ruprechtshofen die Uraufführung kompositorischer Besonderheiten des Genius Loci Benedikt Randhartinger sowie Musik seiner Zeitgenossen und Texte aus der Biedermeierzeit – konzipiert und interpretiert vom Vokalensemble Vievox, Pianistin Agnes Wolf und Schauspieler Markus Freistätter als Rezitator.

Hörgenuss vom Feinsten wurde bei der Hugo-Wolf-Serenade am 2. Oktober im Festsaal der Burg Perch- toldsdorf geboten: mit Starsopranistin Stephanie Houtzeel, Pianist Matthias Fletzberger und Kammer- schauspielerin Andrea Eckert, die Werke und Texte von und über Hugo Wolf sowie Richard Wagner präsentierten.

Werke von Arnold Schönberg und seinem Lehrer, Freund und Schwager Alexander Zemlinsky standen am 9. Oktober auf dem Programm der Schönberg-Serenade im Schönberg-Haus ― interpretiert von Bariton Günter Haumer, Pianist Daniel Heide und Schauspiel-Star Joseph Lorenz, der aus dem Briefwechsel der beiden Komponisten rezitierte.

Die für den 16. Oktober im Haydn Geburtshaus Rohrau geplante Joseph-Haydn-Matinee mit Counter- tenor Thomas Lichtenecker und Regisseur und Pianist Dominik Wilgenbus musste krankheitshalber kurz- fristig abgesagt werden.

Bei der Beethoven-Matinee am 23. Oktober im Kunsthaus Baden erfreute sich das Auditorium an Werken von Ludwig van Beethoven und Gustav Mahler sowie an Gedichten von Johann Wolfgang Goethe und Zeitgenossen, vorgetragen von Bariton Liviu Holender, Pianist Matthias Fletzberger und Schauspielstar und Publikumsliebling Julia Stemberger.

Im Rahmen der Krenek-Serenade am 30. Oktober interpretieren die chinesische Sopranistin und Gewin- nerin des Internationalen Johannes-Brahms-Wettbewerbs 2021 in Pörtschach Yibao Chen und Pianist Andreas Stoehr im Kremser Ernst Krenek Forum Werke von Ernst Krenek, Alma Mahler-Werfel sowie von Johannes Brahms. Ulrich Reinthallers Rezitation von Erinnerungen und Anekdoten aus Kreneks Memoiren „Im Atem der Zeit“ komplettiert das musikalische Programm.

Die „Serenadenkonzerte des Landes Niederösterreich“ von 1960 bis 2022

Die im Jahr 1960 gegründeten und nunmehr seit 62 Jahren bestehenden Serenadenkonzerte des Landes Nie- derösterreich sind die älteste Konzertreihe Niederösterreichs. Ziel war und ist, die Aufmerksamkeit einer an Klassik interessierten Öffentlichkeit mittels hochkarätig besetzter Konzertereignisse auf musikhistorische Originalschauplätze sowie historische und zeitgenössische Musikergedenkstätten zu lenken. 2011 übernahm Dr. Michael Linsbauer, künstlerischer Leiter der Haydnregion Niederösterreich, die inhaltliche Verantwortung über die Konzertserie. | www.serenadenkonzerte.at

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Einige der bedeutendsten Komponisten der Musikgeschichte, aber auch der Gegenwart wurden in Niederösterreich geboren, wohnten und wirkten hier. Und auch die Liste der Interpretinnen und Interpreten, die seit 62 Jahren bei den Serenadenkonzerte auftreten, liest sich wie das „Who is who“ der internationalen Musikelite. Solche Stars im Rahmen der Musikergedenkstätten Niederöster- reichs zu erleben, macht diese Konzertreihe zu einem außergewöhnlichen Kunsterlebnis! Als Landeshauptfrau möchte ich betonen, wie stolz wir darauf sind, mit den Serenadenkonzerten den Reichtum des musikalischen Erbes unseres Bundeslandes zu feiern.“