WERBUNG Kreuzbandriss: Operieren oder konservativ behandeln? Moderne Medizin zwischen Stabilität, Technik und Individualität | www.drmuellner.at Ein Riss des vorderen Kreuzbands zählt zu den häufigsten Verletzungen bei sportlich aktiven Menschen – ob beim Fußball, Skifahren oder Wandern. Doch was tun, wenn das Knie plötzlich instabil wird? Operieren oder konservativ behandeln? Die Antwort ist komplex und hängt von mehreren Faktoren ab: Alter, Aktivitätsniveau, Begleitverletzungen und individueller Anatomie. Zwei Wege zur Stabilität Ein kompletter Riss des vorderen Kreuzbands heilt selten spontan aus. Dennoch ist eine Operation nicht immer zwingend erforderlich. „Gerade bei älteren Patienten oder jenen mit geringer Alltagsbelastung kann eine konservative Therapie mit Physiotherapie und stabilisierender Orthese durchaus erfolgreich sein“, erklärt Prim. Univ.-Doz. Dr. Thomas Müllner, Vorstand der orthopädischen Abteilungen am Evangelischen Krankenhaus Wien. Entscheidend sei die klinische Stabilität des Kniegelenks – nicht allein das MRT-Bild. Wann ist eine Operation sinnvoll? „Bleibt das Knie trotz Therapie instabil oder knickt bei Belastung regelmäßig ein, ist eine Operation angezeigt – unabhängig vom Alter“, so Müllner. Auch bei sportlich aktiven Menschen, die regelmäßig laufen, Fußball spielen oder Ski fahren, ist die operative Rekonstruktion meist die bessere Wahl. Denn ein instabiles Knie erhöht das Risiko für weitere Verletzungen und langfristige Schäden wie Arthrose. Moderne Kreuzbandoperationen erfolgen heute minimalinvasiv, meist arthroskopisch. Dabei wird das gerissene Band durch körpereigene Sehnen ersetzt – etwa aus der Patellarsehne, Quadrizepssehne oder den Hamstrings. Fortschrittliche Techniken: All-Inside und ACL Samba Besonders bewährt hat sich v.a. bei Patienten mit offenen Wachtumsfugen die sogenannte All-Inside-Technik: Dabei wird das neue Band mit Titanplättchen fixiert, die Bohrkanäle enden blind – das verbessert das Einwachsen und die Fixation. Eine weitere Methode, die ACL Samba-Technik, erhält den Kreuzbandstumpf und verbessert dadurch die Propriozeption, also das körpereigene Stabilitätsgefühl. Auch Spendersehnen sind eine Option Wenn keine körpereigene Sehne verfügbar ist – etwa bei mehrfachen Rissen oder Ablehnung der Entnahme – stehen heute auch speziell aufbereitete Spendersehnen (Allografts) zur Verfügung. Individualisierte Therapie statt Standardlösung Die Entscheidung für oder gegen eine Operation sollte stets individuell getroffen werden. Neben der klinischen Untersuchung – etwa dem Lachman-Test oder Pivot-Shift-Test – liefert die MRT wichtige Hinweise auf Begleitverletzungen. „Moderne Kreuzbandchirurgie bedeutet, die Technik auf den Patienten abReha: Der Weg zurück zum Sport Die Rehabilitation beginnt eigentlich schon nach der Verletzung und damit vor der Op. Ziel ist es, Schwellung und Schmerzen zu reduzieren und die Mobilität wiederherzustellen. Geräte wie Game ready etc. helfen uns dabei. Besonders effektiv ist nach der OP die sogenannte „On-Field Rehabilitation“, bei der unter realen Bedingungen am Fußballplatz oder in der Halle trainiert wird. Sprinten, Schießen, Springen – all das wird gezielt vorbereitet, damit der Wiedereinstieg ins Mannschaftstraining gelingt. Ein spezieller „Back-in-Action-Test“ hilft dabei, objektiv zu beurteilen, ob der Patient bereit für den Sport ist. Kraft, Ausdauer und Stabilität werden mit den Werten unverletzter Spieler verglichen – so lässt sich das Risiko einer Wiederverletzung deutlich reduzieren. Fazit: Stabilität ist das Ziel Ob konservativ oder operativ – das Ziel bleibt gleich: ein stabiles Knie, das den Anforderungen des Alltags und Sports gewachsen ist. „Es zählt weniger das kalendarische als das biologische Alter“, betont Müllner. Wer diszipliniert trainiert und sich gut betreuen lässt, kann auch mit über 60 Jahren erfolgreich operiert und rehabilitiert werden. Die moderne Kreuzbandtherapie ist heute ein interdisziplinäres Zusammenspiel aus Orthopädie/Unfallchirurgie, Physiotherapie und Athletiktraining. Mit individuell abgestimmten Konzepten gelingt den meisten Patienten die rasche und sichere Rückkehr in ihre Sportart. NEU ab 2026: Lainzer Straße 120/3, 1130 Wien Prim. Univ.-Doz. Dr. Thomas Müllner Foto: Prim. Müllner Bei medizinischen Behandlungen und Operationen kann keine Garantie für den Behandlungserfolg gegeben werden. Es ist wichtig, dass Patienten sich der möglichen Risiken und Komplikationen bewusst sind und alle Fragen mit ihrem behandelnden Arzt besprechen. zustimmen – von der Nahttechnik über die Transplantatwahl bis zur Fixation“, so Müllner. Auch der Zeitpunkt der Operation ist entscheidend: Ist das Knie stark geschwollen oder entzündet, sollte zunächst mit Physiotherapie gearbeitet werden. In vielen Fällen kann bereits nach 1–2 Wochen operiert werden – mit dem Vorteil, dass die Nachbehandlung durch den Operateur selbst erfolgt, weil nicht im Skigebiet operiert werden muss. DONAUKULTURMAGAZIN 4/25 42
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