Donaukulturmagazin Ausgabe Oktober 2025

Foto: Christoph Weyers WERBUNG AUGUSTIN – trifft mitten ins Herz Der Musicalsommer Amstetten 2025 hat mit der Uraufführung des AUGUSTIN ein kulturelles Highlight gefeiert. Mit diesem Stück stand ein wesentliches Element Wiener Identität im Rampenlicht. Für die traditionsreichen Sommerfestspiele wurde eigens eine Musical-Version geschaffen – im Geist des „Musicalsommers“, der seit Jahren für hochkarätige Produktionen steht. Geschäftsführer Christoph Heigl konnte sich über 20 ausverkaufte Vorstellungen freuen, die Abend für Abend mit stehenden Ovationen endeten. Die Musical-Version in Amstetten hat eindrucksvoll gezeigt, wie stark der AUGUSTIN das Publikum bewegt. Während in Amstetten der Schwerpunkt auf der Musik lag, entfaltet das Werk in seiner ursprünglichen Form als Singspiel seine ganze Kraft. AUGUSTIN ist mehr als eine nostalgische Hommage an die Songs von Wolfgang Ambros. Es ist eine Liebeserklärung an den schwarzen Humor und an die Fähigkeit, auch in Katastrophenzeiten nicht aufzugeben. Joesi Prokopetz, der das gleichnamige Hörbuch bereits 1981 gemeinsam mit Manfred Tauchen und Wolfgang Ambros aus der Taufe gehoben hat, war voll des Lobes über die Aufführung. Auch Wolfgang Ambros selbst und seine Ehefrau Uta zeigten sich begeistert. Damit ist der AUGUSTIN nicht nur in Amstetten angekommen – er ist wieder mitten unter uns und wird in den kommenden Jahren sicherlich noch viele bemerkenswerte Produktionen erleben. Doch was macht ihn so aktuell? Augustin lebte zur Zeit der Pest in Wien. Umgeben von Krankheit, Tod und Armut verkörperte er den Gedanken: „Das Leben geht weiter.“ Eine Botschaft, die bis heute berührt, wenn Kriege, Pandemien oder wirtschaftliche Unsicherheiten das gesellschaftliche Klima prägen. Augustin war ein einfacher Sänger, ein Mann aus dem Volk, der die Perspektive der „kleinen Leute“ zum Ausdruck brachte. Er erinnert uns daran, wie verletzlich – und zugleich wie widerstandsfähig – wir sind. Dieses Spannungsfeld zwischen historischer Figur und zeitloser Botschaft macht den AUGUSTIN so besonders. Auf der Bühne begegnet das Publikum zudem weiteren Persönlichkeiten aus der Wiener Geschichte, die bis heute in Stein und Bronze verewigt sind: Prinz Eugen von Savoyen: Sein monumentales Reiterstandbild am Heldenplatz ist eines der bekanntesten Denkmäler Österreichs. Graf Starhemberg: Verteidiger Wiens während der Zweiten Türkenbelagerung. Sein Grabdenkmal befindet sich in der Schottenkirche. Abraham a Santa Clara: Der wortgewaltige Prediger ist am Eingang zum Burggarten verewigt. Jakob Daniel Tepser: Bürgermeister von Wien zur Zeit der Pest. Auch wenn er kein eigenes Denkmal besitzt – ihn hat es tatsächlich gegeben. Diese Figuren verleihen dem Stück eine historische Tiefe, die weit über bloße Unterhaltung hinausgeht. Sie holen die Vergangenheit ins Heute und lassen Wien in all seinen Facetten lebendig werden: als Stadt der Helden, Prediger, Herrscher – und zugleich der einfachen Leute, die nie den Mut verloren haben. In der österreichischen Kulturszene nimmt Joesi Prokopetz, aus dessen Feder die meisten Liedtexte der AmbrosSongs stammen, seit Jahrzehnten eine herausragende Rolle ein. Als Sprachkünstler und Satiriker hat er mit Humor, Dialekt und Ironie die Musik- und Kabarettszene des Landes nachhaltig geprägt. Im September erscheint sein neuer Kriminalroman – nach dem „Hofer“ bereits der zweite, der auf einem seiner legendären Liedtexte basiert. Das Werk trägt den Titel Die Blume aus dem Gemeindebau. Das Buch ist ab sofort im Handel erhältlich. Und auch mit dem AUGUSTIN geht die Erfolgsgeschichte weiter: die Vorbereitungen für eine Tournee im Herbst/Winter 2026 sind bereits angelaufen. Weitere Informationen folgen in der nächsten Ausgabe. Wolfgang Ambros und Joesi Prokopetz Augustin Szenenfoto Foto: Privatarchiv DONAUKULTURMAGAZIN 3/25 5

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