Donaukulturmagazin Ausgabe Oktober 2025

Foto: Krone KREATIV Im Interview: Herbert Prohaska 70 Jahre Herbert Prohaska: Im Gespräch mit Herausgeber Franz Müllner FM: Sie sind eine Legende in Österreich. Wie schaffen Sie es, so normal und bodenständig zu bleiben? HP: Ja, weil ich ein sehr geselliger Mensch bin. Ich gehe den Menschen nicht aus dem Weg, sondern ich setze mich gerne mit den Leuten auseinander. Ich bin gerne mit Freunden zusammen, noch lieber mit der Familie. Und ich war immer bodenständig. Ich bin ja kein anderer Mensch geworden, nur weil es mir heute viel, viel besser geht als vielleicht in meiner Kindheit und Jugend. Ich finde auch, dass das Aufwachsen eine sehr lehrreiche Zeit war, die mir später geholfen hat, bodenständig zu bleiben. Meine Jugend war gänzlich ohne Luxus und trotzdem wunderschön. nicht singen.“ Heißt also, ich mache das wirklich gerne und mache das schon 20 Jahre. Wir werden nächstes Jahr versuchen, im Globe Wien im Rahmen von „40 Jahre Pete Art“ eine „20 Jahre Pete Art und Prohaska“-Show auf die Beine zu stellen. FM: Wo machen Sie in Österreich am liebsten Urlaub? HP: Wir machen eigentlich nicht in Österreich Urlaub, aber wenn ich mir das jetzt aussuchen würde, dann würde ich ins Ausseerland fahren. Dort ist es wunderschön, ein Traum; dort hat meine Tochter eine Wohnung gemietet und heuer ihre Silberhochzeit gefeiert. Warum ich kaum in Österreich Urlaub gemacht habe, hängt mit meiner Spieler- und Trainerkarriere zusammen. In dieser Zeit hatte ich maximal 10 bis 12 Tage Urlaub und wir wollten stabiles Wetter. Sonst sitzt du womöglich acht Tage im Regen und dann musst du schon wieder mit dem Training starten. Also, Österreich ist traumhaft schön und ein wunderbares Land, aber das Wetter ist manchmal zu instabil und auch die schönsten Orte wirken im Regen trostlos. Und deswegen haben wir uns eigentlich immer dazu entschieden, in den Süden, ans Meer zu fahren. FM: Ich habe gehört, dass Sie einmal in der Woche Tennis spielen. HP: Ja. Wir haben eine Montagsrunde, die seinerzeit vom Austria-Boss Joschi Walter gegründet wurde; da treffen sich ehemalige Fußballer oder auch andere Sportler – der Karl Schranz war damals auch dabei – zum Tennis spielen. Ursprünglich hat die Runde Fußball gespielt. Wir haben montags trainiert und nach unserem Training ist die Montagsrunde gekommen und hat Fußball gespielt. Da waren auch alle möglichen Persönlichkeiten dabei: Ärzte, Schauspieler und Politiker; und wie die Herren dann zu alt fürs Fußballspielen geworden sind, haben alle zum Tennis spielen angefangen und daraus ist die Montagsrunde entstanden. Und die Runde besteht noch immer. FM: Mit welchem Tennis-Star würden Sie gerne ein Doppel spielen? HP: Naja, ich war immer Fan von Federer und früher war McEnroe mein Liebling. Ich hätte nichts dagegen, mit einem von den Beiden zu spielen. FM: Wie halten Sie sich fit bzw. wie halten Sie Ihr Gewicht? HP: Fit halte ich mich fast gar nicht mehr, weil ich außer am Montag Tennis zu spielen gar nichts mache. Und das Gewicht halte ich so. Ich schwanke zwischen 85 und 86 Kilo und mit dem fühle ich mich wohl. Wenn es einmal drüber geht, dann lasse ich eine Mahlzeit weg und es passt wieder. FM: Für welchen Künstler würden Sie Eintritt zahlen? HP: Ich würde für alle Eintritt zahlen, weil wirklich alle gut sind. Und wenn ich finde, dass einer oder eine nicht gut ist, dann würde ich nicht hingehen. Ganz besonders bei unseren Kabarettist:innen, die sind wirklich alle super. FM: Kurz zum Fußball. Wer wird österreichischer Fußballmeister? HP: Ich hoffe, die Austria. FM: Welchen Traum haben Sie noch? HP: Ich habe keinen Traum. Das Einzige, was ich mir wünsche, ist, dass das Leben so bleibt. Und, dass die Menschen rund um mich gesund bleiben. Das wäre schon genug. FM: Es waren viele großartige Künstler auf der Donaubühne, die Ihnen gratuliert haben. Wie ist Ihr Verhältnis zur Kultur? HP: Wir leben ja in einem Kulturland, und ich denke ganz einfach, dass die Kultur etwas Wichtiges ist, um das eigene Leben zu gestalten. Ganz gleich ob das der Besuch einer Oper, eines Musicals, eines Theaterstücks, oder eines Kabaretts ist. Das mache ich alles gerne, weil wir – und das muss ich sagen, ohne mich einschmeicheln zu wollen – wahnsinnig viele sehr große Künstler:innen haben. Und die dann zu sehen und sie vielleicht sogar persönlich zu kennen, ist natürlich eine Bereicherung. FM: Ihr Auftritt auf der Donaubühne war grandios. Haben Sie schon einmal Gesangsunterricht genommen oder woher kommt die gute Stimme? Talent? HP: Nein, also ich habe sicher kein Talent zum Singen, aber wie viele Menschen singe ich gern. Und es kommt halt immer darauf an, was ich singe. Ich weiß, was ich singen kann und was ich nicht singen kann. Und zur Not sagt mir Pete Art: „Das kannst du Foto: Christian Kaiser Foto: Lukas Beck DONAUKULTURMAGAZIN 3/25 10

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