Donaukulturmagazin Ausgabe 1 2023

40 Baden HollabrunN Klosterneuburg Korneuburg Krems Die in Wien lebende Künstlerin Silvia Ehren- reich befasst sich seit über 20 Jahren mit dem Thema Bewegung. Ihr Lebensmotto lautet »Bewegung ist Leben – Leben ist Bewegung« und durchzieht alle ihre Werkserien. »Weiterentwicklung braucht physische und psychische Bewegung«, sagt sie. Fließendes Wasser belebt und hat eine bessere Qualität als stehendes. Tanz beseelt und macht glück- lich. Aufgeschlossenheit birgt und bringt Weit- blick. Zuversicht beruhigt und stärkt. Diese Glaubenssätze und Lebenseinstellungen sind ihr ständiger Motor. Den Stillstand lehnt sie ab und neue Inspirationen gehören zu ihrem künstlerischen Selbstverständnis. Zu den Hauptmotiven in den Werken von Sil- via Ehrenreich zählen ihrem Motto folgend die Bewegung der Wasserwellen und der Tanz. Gegenständlichkeit und Abstraktion, Realität und Fantasie gehen ineinander über. Emotion und Spontanität prägen ihre abstrahierten be- ziehungsweise abstrakten Arbeiten. Ihren Zyklus von Stillleben mit Wasser- und Meereslandschaften in ruhigen Blau- und Grün- tönen, gemalt auf runden Leinwänden be- gann sie 2021; aktuell kreiert sie dreidimen- sionale Bilderwelten, in denen sie gerissene Baumwollstreifen auf die Leinwand bringt. Diese neue Art, aus altem Material Neues zu kreieren, ist ihre Antwort auf Verschwendung und Überfluss – Recycling in der Kunst. Silvia Ehrenreich zeigt in ihren Bildern immer wie- der kritisch auf gesellschaftliche und umwelt- politische Zustände auf. Seit Ende Jänner zeigt sie in ihrer Soloausstel- lung in den Ringstraßen-Galerien am Kärtner Ring 9 – 13 in der Weinbar des Billa Corso ihre Tanz- und Meereswogen-Bilder. Die Wer- ke sind dort noch bis Ende März zu sehen und zu erwerben. Silvia Ehrenreich absolvierte die Ausbildung für Bildende Kunst in Prag und Kosteletz. Sie erlernte die altmeisterliche Technik bei Prof. Michael Fuchs sowie Aktionismus unter der Leitung des persönlichen Assistente von Her- mann Nitsch. Ihre Werke wurden bei zahlrei- chen nationalen und internationalen Ausstel- lungen und Kunstmessen präsentiert. Stets in Bewegung sein Die Malerin Silvia Ehrenreich und ihre Kunst | Ausstellung im Billa Corso am Kärtner Ring in Wien bis Ende März Mit dem »Kaspar« und Werken rund um den Menschen und die Natur wurde Josef Bramer berühmt und gehört fraglos zu den Größen der heimischen Kunst. Der gebürtige Wiener verbrachte seine Schulzeit in Scheibbs, ehe er in seine Heimatstadt zurückkehrte. Dort be- suchte er zunächst die Graphische Lehr- und Versuchsanstalt, unter anderem mit Manfred Deix zusammen, danach die Akademie der bildenden Künste. Bekannt wurde er für seine Naturzeichnungen, etwa »Der Große Baum« oder »Der Wald«. Mit »Der Kaspar« setzte er sich selbst ein Denkmal – das Werk wurde etwa von der österreichi- schen Post als Sonderbriefmarke verwendet. Eine Ehre, die unter anderem auch Friedens- reich Hundertwasser zuteilwurde. Neben zahlreichen in- und ausländischen Aus- stellungen in den Kunstmetropolen Wien, Paris und Amsterdam hat Bramer auch zahlreiche Präsentationen in Kleinstädten, unter anderem auch mehrmals in Scheibbs, durchgeführt. 1996 erhielt Josef Bramer den Kulturpreis der Stadt Scheibbs, 2007 folgte die Verleihung des Berufstitels Professor, 2008 das Goldene Eh- renzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich und 2022 mit dem »Ehren- zeichen für Verdienste um die Republik Öster- reich« die höchste Anerkennung hierzulande. »Wer mich kennt, weiß: Ich bin nicht einer, der mit dem Ehrenkreuz zum Opernball geht. Aber ich habe es natürlich nicht abgelehnt. Es ist eine sehr schöne Wertschätzung und Anerken- nung meines Schaffens«, so Bramer selbst. Die Stadt Scheibbs verlieh Prof. Josef Bramer im Rahmen des traditionellen Neujahrsemp- fangs den »Goldenen Ehrenring«, die höchs- te Auszeichnung als Anerkennung für sein Schaffen und die Verbundenheit zu Scheibbs. Josef Bramer: Goldener Ehrenring Auszeichnung als Anerkennung für sein Schaffen und seine Verbundenheit zu Scheibbs | www.josefbramer.at Links: Neujahrsempfang der Stadt Scheibbs mit den Ausgezeichneten Richard Essletzbichler, Ulrike Tiritas, Josef Bramer und Andreas Kurz. Rechts: Josef Bramer und Franz Müllner vom »DonauKulturMagazin« im Schwarzen Kameel in Wien.