Donaukulturmagazin Ausgabe 1 2021

2 HollabrunN Klosterneuburg Korneuburg Krems Purkersdorf Künstlerportrait Barbara Wallner Wiener Malerin präsentiert ihre Werke auf Messen in Frankfurt, London und Amsterdam Barbara Wallner ist gebürtige Wienerin. Nach längeren Aufenthalten in Los Angeles und Frankfurt kehrte sie nach Wien zurück und absolvierte ihre Ausbildungen unter anderem bei Prof. Helmut Margreiter (Malerei). Wallner arbeitet mit verschiedenen Materia- lien wie Kohle, Kreide, Sand, Pigmenten oder Collagen. Sie nahm an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen teil. Im Gespräch mit dem »DonauKulturMagazin« berichtet sie über die Zeit im Lockdown und ihre Pläne nach der Pandemie: Wie geht es Ihnen in der Corona-Krise? Die Situation ist eine große Herausforderung und auch Enttäuschung, da alle Kunstmessen, an denen ich letztes Jahr teilgenommen hät- te, abgesagt oder verschoben wurden und es im Moment ja auch für dieses Jahr nicht ro- sig aussieht. Von 16. bis 18. April wäre die »Discovery Art Fair« in Köln und von 20. bis 21. August die »Amsterdam International Art Fair« geplant. Ich hoffe zumindest auf Amster- dam und versuche mich auch sonst auf das Positive zu konzentrieren, auf die Möglichkei- ten, die man hat. Ich bin prinzipiell ein Mensch, der sehr auf seine Arbeit fokussiert ist, viel Zeit im Atelier verbringt und auch den Rückzug sehr braucht. Insofern sind die Lockdowns diesbezüglich nicht so eine große Veränderung für mich, sondern eher förderlich, mich in Ruhe auf »die Zeit danach« vorzubereiten. Es entsteht ganz viel Neues, ich bin sehr inspiriert und verbunden mit meiner Kreativität. Auf was dürfen wir uns freuen? Ein Projekt, das mich die letzten Monate mit Leidenschaft und Begeisterung erfüllt hat, war das Gestalten meines neuen Kunstkataloges mit dem Titel »Erneuerung«, der meine neuen Werke zeigt. So etwas braucht viel Zeit, Re- flexion und vor allem Geduld, aber wir ha- ben es geschafft und es ist schön einen Teil meiner Bilder auf diesem Wege präsentieren zu können und einen Einblick in meine Arbeit zu geben. So versuche ich die Situation für mich zu nutzen. Wie bekommt man so einen Katalog? Man kann mich gerne über meine Website kontaktieren. Seit wann malen Sie? Ich habe schon immer viel gemalt, aber die Malerei ist ein Prozess und muss sich entwi- ckeln. Das braucht Zeit. Ich fühle mich auch nie »angekommen«. Es wäre sehr langweilig, mich auf einem Stil »auszuruhen«. Entwicklung und Vielseitigkeit in der Malerei sind für mich essenziell. Daran zu wachsen interessiert mich. Ich bin »Suchende« und wenn ich in Resonanz mit mir gehe, neue Facetten in mir und mei- ner Malerei entdecke und aus dem »Nichts« alles entstehen kann, ist das für mich größte Freiheit. Und größte Erfüllung, wenn meine Kreationen mich selbst überraschen. Der Weg ist für mich das Wichtige, und Facetten von mir in meiner Malerei zu erfahren. Es ist eine tägliche intensive Auseinandersetzung mit sich selbst und der Leinwand, die immer wie- der Neues eröffnet, die ganze Palette meiner Emotionen erfasst. Welche Projekte waren und sind Ihnen eine Herzensangelegenheit? Also meine Herzensangelegenheit sind meine beiden wunderbaren Söhne, mit denen ich sehr verbunden bin. Abgesehen davon ist mir mein – vom Bezirk Ottakring gefördertes – Kunstprojekt, das »Offene Atelier« zur Förde- rung der Integration von Kindern mit Migra- tionshintergrund, ein großes Anliegen. Kindern die Freiheit, die in der Kunst liegt, zu vermitteln, sie zu unterstützen, sich ohne Be- wertung auszudrücken und ihren Zugang zu ihrer Kreativität offen zu halten, ist mir sehr wichtig. Es wird so vielen Menschen schon im Kindesalter der Mut, sich auszudrücken, ge- nommen. Wenn ich da nur ein bisschen ent- gegenwirken kann, freut mich das sehr. Kunst hat auch einen heilenden Aspekt. Ich bin ein weltoffener Mensch und freue mich zu beob- achten, wie gut Kinder verschiedenster Na- tionen im gemeinsamen Tun miteinander um- gehen können. Kunst kennt keine Grenzen. Sie sind ja nicht nur Malerin, Sie treten auch im Duo mit Bela Korenyi auf? Mein Ursprungsberuf ist Schauspielerin und Sängerin, und ab und zu gebe ich Konzerte, begleitet von dem wunderbaren Pianisten Bela Korenyi oder seinem Sohn Belush Kore- nyi, der ebenfalls ein großartiger Musiker ist. 2020 spendeten Sie für Licht ins Dunkel ein Gemälde, das gleich als erstes über unseren Onlinekatalog verkauft wurde. Dürfen wir uns auch 2021 über eine Kunstspende freuen? Ja, natürlich. Diesmal werde ich eine meiner Skulpturen spenden. Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeiten, die ich in diesem Leben habe, es geht mir gut und ich freue mich, wenn ich etwas zurückgeben kann! Mehr Infos unter www.barbara-wallner.at Photo: M. Lifka Photo: F. Sabha

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